Montag, 20. Februar 2017

M-Dax-Unternehmen Frauenquote? Null Prozent!

Gefragt nach der selbstverordneten Frauenquote bis zum Ablauf der ersten Frist, geben drei Viertel der M-Dax-Unternehmen eine durchaus ernüchternde Antwort.
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Frauen im Vorstand: Zielzahlen bleiben klein
Drei Viertel aller im M-Dax notierten deutschen Unternehmen haben in Sachen Frauenquote im Vorstand die Zielzahl null gewählt, jedenfalls bis zum Ablauf der ersten Frist, die aber auch noch selbst gewählt werden darf. Das berichtet die Zeitschrift „Spiegel“ unter Berufung auf eine Studie der Anwaltskanzlei Allen & Overy. 7,3 Prozent gaben an, eine Quote von 30 Prozent oder mehr erreichen zu wollen.
Etwas anders sieht es in den Dax-Konzernen aus. Dort hat sich nur ein Drittel der Unternehmen für die Zielgröße null entschieden, 37 Prozent streben einen Frauenanteil von 10 bis 14,9 Prozent an. Einen Anteil zwischen 15 und 29,9 Prozent wollen immerhin noch 25,9 Prozent der Befragten erreichen. 3,7 Prozent der Konzerne streben nach einem Vorstandsfrauen-Anteil von 30 Prozent oder mehr.
„Das zeigt, dass das Argument, es gebe nicht ausreichend qualifizierte Frauen, nicht stimmen kann“, sagt Studienautorin Katharina Stüber. Denn je größer der Konzern sei, desto mehr qualifizierte Frauen fänden sich. „Ich vermute, dass sich der politische und öffentliche Druck bisher in erster Linie auf die Dax-Konzerne gerichtet hat. Die Unternehmen des MDax stehen hier nicht so sehr im Fokus.“
OECD: Deutschland bleibt Land der Teilzeit-Frauen
Das Magazin zitiert auch noch aus einer weiteren Studie; diese kommt aus der Feder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Demnach hängt Deutschland in Sachen Vereinbarkeit von Beruf und Familie insgesamt noch ordentlich hinterher – trotz aller Anstrengungen. In keinem Land trügen Frauen so wenig zum Haushaltseinkommen bei wie in Deutschland. Der durchschnittliche Anteil bei Paaren mit Kindern betrage in Deutschland 22,4 Prozent, in Dänemark beispielsweise 42 Prozent.
Frauen in Deutschland arbeiten demnach häufiger in Teilzeit als anderswo, allerdings oft unfreiwillig: Mütter fühlten sich durch starre Öffnungszeiten von Schulen, Kindergärten und Kitas gezwungen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Bei den staatlichen Investitionen in
frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung liege Deutschland inzwischen über dem OECD-Durchschnitt.
Unter dem Titel „Dare to Share – Deutschlands Weg zur Partnerschaftlichkeit in Familie und Beruf” will die OECD am Montag aktuelle Daten, Politiktrends und Analysen zum Thema veröffentlichen.
Quelle: nab./dpa

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