Von den Industrieländern liegen die USA mit knapp 43 Prozent an der
Spitze. Am schlechtesten schneidet hier Japan mit gerade einmal elf Prozent ab.
Was hierzulande die Frauenquote bewirken soll, ist woanders längst Realität.
Mancherorts sitzen sogar mehr Frauen als Männer im Chefsessel. Doch nicht die
Industriestaaten haben hier die Nase vorn.
Kaum weibliche Chefs in Japan |
Als Ravn Rae ihren
eigenen Tabakshop eröffnete, verfolgten Freunde das mit Skepsis. Sie
bezweifelten, dass sich die junge Jamaikanerin in dem lange von Männern
dominierten Nischengeschäft würde durchsetzen können. Eineinhalb Jahre später
floriert Raes Laden in der Hauptstadt Kingston, und sie hat schon eine
Verkäuferin zur Unterstützung eingestellt. Wie die junge Unternehmerin holen in
dem Karibikstaat immer mehr Frauen in einstigen Männerdomänen auf: Laut einer
neuen Studie der Vereinten Nationen hat Jamaika den höchsten Anteil an
weiblichen Chefs weltweit.
Frauen stellen hier
fast 60 Prozent aller angestellten oder selbstständigen Manager, wie aus Daten
der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hervorgeht. Damit liegt das Land
deutlich vor den Industriestaaten. Kolumbien und St. Lucia sind mit jeweils
knapp über 50 Prozent die einzigen anderen Staaten auf der Welt mit mehr
weiblichen als männlichen Chefs.
Von den
Industrieländern liegen die USA mit knapp 43 Prozent an der Spitze. Am
schlechtesten schneidet hier Japan mit gerade einmal elf Prozent ab. In
Deutschland ist der Frauenanteil in den Führungsetagen im vergangenen Jahr zwar
gewachsen. Dennoch sind Frauen dort weiter klar in der Minderheit: Sie halten
nun knapp jedes fünfte Aufsichtsratsmandat und gut jeden zwanzigsten
Vorstandsposten in den 200 größten deutschen Unternehmen, wie aus den Zahlen
des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht. Konkret lag
der Frauenanteil in den Vorständen Ende 2014 bei 5,4 Prozent und damit einen
Prozentpunkt höher als ein Jahr zuvor, in den Aufsichtsräten wuchs er um 3,3
Prozentpunkte auf 18,4 Prozent.
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