Aufsichtsräte in
Deutschland verdienten laut den Geschäftsberichten 2014 im Mittel rund 125.000
Euro – ein Plus von 6 Prozent (6.980 Euro) im Vergleich zum Vorjahr. Deutlich
stärker gestiegen sind die Gehälter der Aufsichtsratschefs: Sie erhielten im
Mittel rund 75.000 Euro mehr als im Jahr zuvor, ein Zuwachs von 29 Prozent. Zu
diesen Ergebnissen kommt die Unternehmensberatung Hay Group in ihrer jährlichen
Untersuchung der Aufsichtsratsgehälter in zwölf europäischen Ländern.
Aufsichtsräte konnten damit in Deutschland deutlich mehr verdienen als in den
meisten anderen Ländern in Europa. Nur Unternehmen in der Schweiz (230.630
Euro) zahlten ihren Firmenkontrolleuren mehr Gehalt.
Bei den
Aufsichtsratsvorsitzenden belegten die deutschen Unternehmen mit einem
Jahressalär im Mittel von 331.700 Euro den vierten Platz hinter der Schweiz
(760.070 Euro), Italien (451.100) und Großbritannien (431.040 Euro).
Schlusslicht bleibt Österreich mit einem Jahresgehalt von 29.900 Euro für
Aufsichtsräte und 57.100 Euro für die Vorsitzenden der Kontrollgremien.
Über die
untersuchten zwölf europäischen Länder hinweg zeigt sich: Die Gehälter der
Aufsichtsräte und ihrer Vorsitzenden entwickeln sich in unterschiedliche
Richtungen. Während die Vergütung der Aufsichtsratschefs im Vergleich zum
Vorjahr um 16.000 Euro auf im Mittel 265.000 Euro anstieg, verringerte sich das
Jahresgehalt der anderen Mitglieder der Kontrollgremien leicht auf 81.800 Euro
(Vorjahr: 86.000 Euro).
„Unsere Studie
zeigt, dass der Unterschied in der Vergütung von Aufsichtsräten und ihren
Vorsitzenden in zahlreichen Ländern zugenommen hat. In Deutschland verdienten
Aufsichtsratschefs im vergangenen Jahr mehr als das Doppelte ihrer Kollegen, in
der Schweiz mehr als das Dreifache und in Großbritannien sogar mehr als das
Vierfache“, sagt William Eggers, Mitglied der Geschäftsführung der Hay Group
GmbH.
Bei der Art der
Vergütung setzen Unternehmen weiterhin auf die jeweils gewohnte Praxis in ihrem
Land. Während in Deutschland viele Unternehmen ihre Aufsichtsräte noch immer
erfolgsorientiert mit Boni bezahlen, setzen Länder wie zum Beispiel
Großbritannien auf Festgehälter. In der Schweiz und in Finnland ist zudem eine
Vergütung über Aktien eine gewohnte Praxis. Nur wenige Unternehmen in Europa
verknüpfen hingegen die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat mit einer festgelegten
Beteiligung am Unternehmen – und folgen damit nicht dem Trend in der Vergütung
von Vorständen, wie er vor allem in der Vereinigten Staaten seit Jahren zu
beobachten ist.
Europäische Aufsichtsräte werden weiblicher und internationaler
Die Studie zeigt
auch, dass der Frauenanteil in den Aufsichtsräten europaweit erneut gestiegen
ist. Laut den Geschäftsberichten 2014 waren bereits 23 Prozent der Mitglieder
in den Kontrollgremien weiblich – ein Plus von zwei Prozent im Vergleich zu
Vorjahr. Unter den neu nominierten Aufsichtsräten waren 38 Prozent Frauen. Die
Unterschiede bei den Gehältern zwischen den Geschlechtern haben sich
verringert. So betrug der sogenannte Gender Pay Gap, die geschlechtsspezifische
Gehaltslücke, mit neun Prozent ein Prozentpunkt weniger als im Jahr zuvor.
Die Aufsichtsräte in
Europa sind zudem internationaler geworden. So kamen laut den
Geschäftsberichten 2014 im Mittel rund zwei Drittel (64 Prozent) der
Aufsichtsratsmitglieder aus demselben Land wie das Unternehmen beziehungsweise
dem Hauptsitz des Unternehmens. Das sind zwei Prozent weniger als im Jahr
zuvor.
Die Studie widerlegt
zudem die These, wonach viele Aufsichtsratsposten von den immer gleichen
Personen besetzt werden. Nur 13 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder üben die
Funktion in mehr als einem Unternehmen aus. Aufsichtsräte mit mehreren Mandaten
kommen vor allem aus Frankreich, Deutschland und Schweden.
Über die Studie
In die Studie
eingeflossen sind Daten von 376 Unternehmen aus zwölf Ländern, die in den
großen europäischen Indizes vertreten sind. Die zwölf untersuchten Länder sind:
Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, die
Niederlande, Norwegen, Österreich, Schweden, Schweiz und Spanien. Die Daten
stammen aus öffentlich zugänglichen Quellen wie z.B. Geschätsberichten.
Die gesamte Studie
ist kostenfrei abrufbar unter:
Quelle: http://crosswater-job-guide.com/archives/49018
Über Hay Group
Hay Group ist eine
global operierende Unternehmensberatung, die ihre Kunden dabei unterstützt, die
Ergebnisse nachhaltig zu verbessern. Hay Group entwickelt mit den Kunden
individuelle, umsetzbare und integrierte Lösungen auf den Feldern Organisation,
Führung, Performance Management, Mitarbeitermotivation und Vergütung. Weltweit
beschäftigt Hay Group mehr als 3.000 Mitarbeiter in 87 Büros in 49 Ländern.
Für weitere Informationen besuchen Sie www.haygroup.de. Weitere Informationen für die Presse: Tobias Betz ergo Kommunikation T: +49 30 – 2018 0548 E: tobias.betz@ergo-komm.de
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