Donnerstag, 29. Juni 2017

“Die Quote wirkt”

Heute (Montag) haben die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Katarina Barley und der Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz Heiko Maas gemeinsam eine Bilanz zur Wirkung des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst vorgelegt. Erstmals seit der Einführung im Jahr 2015 konnten alle Unternehmen, die unter die gesetzlichen Regelungen fallen, ausgewertet werden.
Der Frauenanteil an Führungspositionen und in Gremien der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes ist seit Inkrafttreten des Gesetzes im Mai 2015 insgesamt leicht gestiegen. Die höchste Steigerung konnte in den Unternehmen erzielt werden, für die die feste Quote von 30 Prozent im Aufsichtsrat gilt. In den Vorständen der Privatwirtschaft und in den höheren Führungspositionen im Bundesdienst, vor allem in Teilzeit, tut sich nach wie vor zu wenig.
Bundesfrauenministerin Katarina Barley:
„Die Quote wirkt! Dort, wo es verbindliche Vorgaben für die Erhöhung des Frauenanteils gibt, ist die Zahl der Frauen deutlich gestiegen. Endlich kommen die vielen gut qualifizierten Frauen in den Führungspositionen an und scheitern nicht mehr an der gläsernen Decke. Und nicht nur das. Die feste Quote strahlt in das gesamte Unternehmen hinein, denn die Unternehmen, die eine feste Quote für den Aufsichtsrat einhalten müssen, setzen sich ambitioniertere Zielgrößen als die übrigen Unternehmen. Sie engagieren sich auf allen Ebenen weitaus mehr für einen größeren Frauenanteil an Führungspositionen. Damit haben wir endlich den Kulturwandel in den Unternehmen erreicht.
Aber: Auf Vorstandsebene hat sich leider kaum etwas bewegt. Der Frauenanteil beträgt hier nur 6,1 Prozent. Weiterhin setzen sich nur wenige Unternehmen zum Ziel, überhaupt eine Frau für den Vorstand zu gewinnen. Ich sehe die Unternehmen in der Pflicht, für mehr Frauen in Führungspositionen zu sorgen. Die Zeiten, in denen Männer in den Führungsetagen die wichtigen Entscheidungen unter sich ausmachen, müssen ein für alle Mal der Vergangenheit angehören.
Im öffentlichen Dienst ist der Anteil der Frauen an Führungspositionen zwar leicht gestiegen, aber auch hier kommen noch zu wenig Frauen in den obersten Führungsebenen an. Besonders Teilzeit ist nach wie vor ein Karrierekiller, wenn es um höhere Führungsposten geht. Hier müssen wir dringend ran und die Möglichkeiten, auch in Teilzeit eine Führungsposition auszuüben, verbessern.“
Bundesjustizminister Heiko Maas:
“Die gesetzliche Frauenquote war notwendig und längst überfällig. Und die neuen Zahlen zeigen: Die Frauenquote wirkt. Die Quote war ein wichtiger Schritt, um das Ende der patriarchalen Systeme in den Führungsebenen einzuläuten.
Mit der Quote sorgen wir für mehr Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist fest im Grundgesetz verankert, sie muss auch in den Unternehmen Wirklichkeit werden. Noch nie waren so viele Frauen so gut ausgebildet wie heute. Ihr Potenzial ungenutzt zu lassen, wäre ein gravierender wirtschaftlicher Nachteil.
Allen Befürchtungen und Mahnungen zum Trotz: Das Gesetz zur Frauenquote wird von den Unternehmen akzeptiert und eingehalten. Die erste umfassende Auswertung ergibt insgesamt eine positive Tendenz. Die Zahl der weiblichen Aufsichtsräte ist deutlich gestiegen. Die Mehrzahl der Unternehmen hat sich fristgerecht verbindliche und vor allem auch erreichbare Zielgrößen für alle Ebenen gesetzt. Ein weiterer Anstieg des Frauenanteils in Führungspositionen ist absehbar. Mehr Frauen in Führungspositionen werden andere Frauen nachziehen. Das sind gute Zukunftsaussichten.“
26.06.2017 Presse­mitteilung BMFSFJ

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen