Die Frauenquote ist
und bleibt Streitthema in der Großen Koalition. Die Pläne von
SPD-Frauenministerin Schwesig stoßen bei CSU und CDU auf wenig Gegenliebe. Nun
stellt sich Unionsfraktionschef Kauder erneut quer und lädt zum heißen Tanz im
kommenden Koalitionsausschuss.
Kauder ist SPD-Minsterin Schwesigs Frauenquote ein Dorn im Auge |
Unionsfraktionschef
Volker Kauderwill bei der Einführung einer Frauenquote „keinen Deut mehr“
umsetzen, als im Koalitionsvertrag steht. Damit erteilte er im Gespräch mit der
„Bild“-Zeitung vom Montag allen Überlegungen von SPD-Frauenministerin Manuela
Schwesig nach strengeren Regeln eine klare Absage.
„Davon haben auch die Frauen nichts“
„Die Frauenquote ist
vereinbart und kommt. Aber genau so, wie es im Koalitionsvertrag steht. Kein
Deut mehr“, unterstrich Kauder. Die Union werde etwa „keine ausufernde
Berichtspflicht“ für Unternehmen mittragen. „Davon haben auch die Frauen
nichts“, sagte Kauder.
Hintergrund sind
Pläne der Frauenministerin, Unternehmen zu längeren Dokumentation zu
verpflichten, wenn sie die Vorgaben zur Quote nicht einhalten. Bereits vor
einer Woche hatte der „Spiegel“ berichtet, dass Kauder ein Veto gegen die Pläne
eingelegt habe.
Harte Strafen gegen uneinsichtige Unternehmen: SPD-Frauenministerin Schwesig |
Es geht um 170 Posten in Aufsichtsräten
Der Gesetzentwurf
von Schwesig und von SPD-Justizminister Heiko Maas sieht eine feste
30-Prozent-Quote für die Aufsichtsräte der 108 größten Unternehmen vor. Wenn
ein Unternehmen gegen diese Vorschrift verstößt, erfolgt die Strafe des „leeren
Stuhls“. Das bedeutet, die Aufsichtsratsposten müssen unbesetzt bleiben. Auch
in den Führungsetagen von 3500 weiteren Unternehmen und im öffentlichen Dienst
soll der Frauenanteil steigen.
Die SPD wirft der
CSU eine Blockadehaltung gegen die Frauenquote vor. Nach Angaben Schwesigs geht
es um rund 170 Aufsichtsratsmandate für Frauen bundesweit. „Darum einen solchen
Zinnober zu machen, leuchtet mir überhaupt nicht ein“, sagte die Ministerin
zuletzt der „Bild am Sonntag“.
Die Spitzen von CDU,
CSU und SPD wollen am Dienstag im Kanzleramt die koalitionsinternen Querelen um
die Quote beenden.
Quelle: focus.de
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