Mittwoch, 11. Juni 2014

Ziele verfehlt: Dax-Konzerne versagen bei der Frauenquote

Die Dax-Unternehmen beschäftigen mehr weibliche Führungskräfte als noch vor drei Jahren. Sie bleiben jedoch teilweise drastisch hinter ihren Zielen zurück.











28 der 30 Dax-Unternehmen haben den Frauenanteil in Führungspositionen in Deutschland in den vergangenen drei Jahren erhöht. Lediglich bei Adidas und der Deutschen Börse ist die Frauenquote im Management gleich geblieben. Dies geht aus einer Studie der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände hervor.

Die höchste Frauenquote meldet der KonsumgüterherstellerHenkel. Dort sind gut ein Drittel der Führungspositionen mit Frauen besetzt. Vor drei Jahren lag der Anteil noch bei knapp 29 Prozent.
Schlusslicht im Ranking ist der Industriekonzern Thyssen-Krupp, der nicht einmal jede zehnte Stelle im oberen Management weiblich besetzt hat. Große Fortschritte hat das Essener Unternehmen in den vergangenen Jahren auch nicht gemacht: Die Frauenquote stieg um gerade mal 0,2 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent. Dem selbstgesteckten Ziel, bis 2020 15 Prozent Fraunanteil in Führungspositionen zu erreichen, ist Thyssen-Krupp damit kaum näher gekommen.
Auch die anderen Dax-Konzerne hängen trotz der Fortschritte teilweise weit hinter den selbstgesteckten Zielen zurück. 2011 hatten sie sich freiwillig verpflichtet, den Frauenanteil in ihren Führungsetagen zu erhöhen.
Damals hat sich etwa Volkswagen ein Ziel von 30 Prozent gesteckt; derzeit liegt der Autobauer bei 9,8 Prozent und hat sich in den vergangenen drei Jahren lediglich um 1,3 Prozentpunkte gesteigert. Heidelberg Cement peilt 15 Prozent Frauenanteil – derzeit sind nur sieben Prozent der Führungspositionen weiblich besetzt.
Das PharmaunternehmenMerck hat dagegen das selbstgesteckte Ziel von mindestens 25 Prozent Frauenanteil weltweit bereits erreicht. Insgesamt fällt auf, dass die Konzerne im Ausland höhere Frauenanteile in Führungspositionen haben. Bei Fresenius etwa liegt der Führungs-Frauenanteil in Deutschland bei knapp 18 Prozent, weltweit bei rund 33 Prozent.
Die Zahlen werden von den Konzernen teilweise nach unterschiedlichen Kriterien erhoben und sind damit nicht völlig vergleichbar.
Quelle: Wirtschaftswoche

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