Trotz Frauenquote
der Organisatoren: Die Zahl der weiblichen Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums
in Davos ist gesunken. Die Unternehmen umgehen die Auflage mit einem einfachen
Trick.
Bild Reuters: Schwarze Anzüge dominieren das Bild beim Weltwirtschaftsforum |
Das
Weltwirtschaftsforum ist eröffnet - und beim Blick in die Gesichter der Gäste
fällt es sofort auf: Es ist gut, dass die Teilnehmer ihre Frauen mitbringen
dürfen, wenn diese Zeit und Lust haben. Denn sonst wäre das Treffen in der
Schweiz eine allzu männliche Veranstaltung. Schade ist allerdings, dass es
nicht mehr Frauen gibt, die in der umgekehrten Rolle ihre Männer als Begleiter
mitbringen. Der Anteil der Frauen unter den offiziellen Teilnehmern des Forums
ist in den vergangenen Jahren nicht gestiegen, sondern sogar gesunken. Und das
ist so, obwohl die Organisatoren des WEF vor zwei Jahren ein Quotensystem
eingeführt haben.
Dieses System verlangt, dass die 100 wichtigsten Partner in einer Delegation von fünf Personen mindestens eine Frau haben müssen. Leider hat das in seinen Auswirkungen nicht so wie erwünscht geklappt. Denn nicht wenige Unternehmen sind danach auf die Idee gekommen, die Delegationsgröße einfach auf vier Personen zu reduzieren. Das Ergebnis ist ernüchternd: Im Jahr 2011 waren noch 17 Prozent der Delegierten Frauen, im laufenden Jahr sind von den 2500 Teilnehmern gerade noch 16 Prozent Frauen. Ein paar Tage vor Beginn des Forums hatten die Anmeldezahlen der Frauen sogar noch etwas schlechter ausgesehen. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen - jene, die nicht zu den Top 100 gehören - von der Quote ausgenommen sind. Und auch Universitäten, Medienunternehmen, Wohltätigkeits- und Nichtregierungsorganisationen, die mit vielen Teilnehmern in Davos vertreten sind, fallen nicht unter diese Vorgabe.
Dieses System verlangt, dass die 100 wichtigsten Partner in einer Delegation von fünf Personen mindestens eine Frau haben müssen. Leider hat das in seinen Auswirkungen nicht so wie erwünscht geklappt. Denn nicht wenige Unternehmen sind danach auf die Idee gekommen, die Delegationsgröße einfach auf vier Personen zu reduzieren. Das Ergebnis ist ernüchternd: Im Jahr 2011 waren noch 17 Prozent der Delegierten Frauen, im laufenden Jahr sind von den 2500 Teilnehmern gerade noch 16 Prozent Frauen. Ein paar Tage vor Beginn des Forums hatten die Anmeldezahlen der Frauen sogar noch etwas schlechter ausgesehen. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen - jene, die nicht zu den Top 100 gehören - von der Quote ausgenommen sind. Und auch Universitäten, Medienunternehmen, Wohltätigkeits- und Nichtregierungsorganisationen, die mit vielen Teilnehmern in Davos vertreten sind, fallen nicht unter diese Vorgabe.
Die Organisatoren des Forums bemühen sich zwar redlich, auf die Missstände hinzuweisen, und laden nach eigenem Bekunden so viele Frauen wie möglich zu den Gesprächen ein. Und doch ist das Weltwirtschaftsforum das Spiegelbild einer Welt, in der trotz aller Debatten um Quoten und mehr Frauen in Führungspositionen noch immer überdurchschnittlich viele Männer die führenden Positionen bekleiden: Zum Beispiel sind nur 23 der Hauptverantwortlichen der „Fortune-500“-Unternehmen Frauen - weniger als 5 Prozent. Und ein Buch oder ein paar Vortragsreisen von Vorzeigefrauen wie der Facebook-Managerin Sheryl Sandberg oder der Besuch von Yahoo-Vorstandschefin Marissa Mayer in Davos können daran auch nichts ändern.
Quelle: faz.net
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