Im Regierungsprogramm hat die Koalition die
Einführung von Quoten in Politik und Wirtschaft bis 2019 in Aussicht gestellt.
Dem nationalen Frauenrat geht das nicht weit und nicht schnell genug.
Ab 2015 soll mindestens jedes vierte Mitglied eines Verwaltungsrats eine
Frau sein, so die Erwartung des CNFL.
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(BB) - Das Vorhaben der Regierung gefällt dem nationalen Frauenrat gut.
Damit mehr Frauen in Spitzenpositionen gelangen, soll eine Quote eingeführt
werden. Doch wenn es nach dem Conseil national des femmes gehen würde, könnten
die neuen Regeln schon nächstes Jahr greifen.
Ab 2015 soll mindestens eines von vier Mitgliedern eines Verwaltungsrates
weiblich sein, ab 2018 soll der Anteil an Frauen sogar 40 Prozent
erreichen, so die Erwartungen des CNFL. Und das "in allen Betriebe,
die einen Verwaltungsrat haben" - nicht nur in Börsennotierten, meinte
anlässlich einer Pressekonferenz CNFL-Präsidentin Danielle Becker-Bauer.
Im Koalitionsprogramm hatte die blau-rot-grüne Regierung vereinbart, eine
40-Prozent-Quote in den Verwaltungsräten öffentlicher Einrichtungen am Horizont
2019 zu erreichen. Ebenso so hoch soll auch der Anteil für private Unternehmen
sein, in denen der Staat Aktionär ist. Allerdings: Von einer generellen Quote
für die Privatwirtschaft war nicht die Rede. Verbindliche EU-Regeln sollen laut
Regierungsabkommen für börsennotierte Betriebe greifen. Ein Dutzend große
Firmen wären davon betroffen.
"Extrem, aber notwendig"
Der CNFL wünscht sich demnach weit gefasstere Regeln. Auch sollte es
Strafen geben, wenn Betriebe die Quote nicht einhalten.Dies könnte zunächst
eine Mahnung sein, bis hin zur Auflösung des Betriebes. "Letzteres mag
extrem erscheinen, aber wir brauchen einen Anstoß", so Danielle
Becker-Bauer.
Auf politischer Ebene begrüßt der CNFL, die Absicht der Regierung eine
Geschlechterquote von 40 Prozent auf den Wahllisten einzuführen und ein
Verfehlen mit Abzügen bei der Rückerstattung der Wahlkampfkosten zu bestrafen.
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