Dienstag, 4. März 2014

Luxemburg: Frauenrat macht Druck bei Quote

Im Regierungsprogramm hat die Koalition die Einführung von Quoten in Politik und Wirtschaft bis 2019 in Aussicht gestellt. Dem nationalen Frauenrat geht das nicht weit und nicht schnell genug.

Ab 2015 soll mindestens jedes vierte Mitglied eines Verwaltungsrats eine Frau sein, so die Erwartung des CNFL.
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(BB) - Das Vorhaben der Regierung gefällt dem nationalen Frauenrat gut. Damit mehr Frauen in Spitzenpositionen gelangen, soll eine Quote eingeführt werden. Doch wenn es nach dem Conseil national des femmes gehen würde, könnten die neuen Regeln schon nächstes Jahr greifen.
Ab 2015 soll mindestens eines von vier Mitgliedern eines Verwaltungsrates weiblich sein,  ab 2018 soll der Anteil an Frauen sogar 40 Prozent erreichen, so die Erwartungen des CNFL. Und das  "in allen Betriebe, die einen Verwaltungsrat haben" - nicht nur in Börsennotierten, meinte anlässlich einer Pressekonferenz CNFL-Präsidentin  Danielle Becker-Bauer.
Im Koalitionsprogramm hatte die blau-rot-grüne Regierung vereinbart, eine 40-Prozent-Quote in den Verwaltungsräten öffentlicher Einrichtungen am Horizont 2019 zu erreichen. Ebenso so hoch soll auch der Anteil für private Unternehmen sein, in denen der Staat Aktionär ist. Allerdings: Von einer generellen Quote für die Privatwirtschaft war nicht die Rede. Verbindliche EU-Regeln sollen laut Regierungsabkommen für börsennotierte Betriebe greifen. Ein Dutzend große Firmen wären davon betroffen.
"Extrem, aber notwendig"
Der CNFL wünscht sich demnach weit gefasstere Regeln. Auch sollte es Strafen geben, wenn Betriebe die Quote nicht einhalten.Dies könnte zunächst eine Mahnung sein, bis hin zur Auflösung des Betriebes. "Letzteres mag extrem erscheinen, aber wir brauchen einen Anstoß", so Danielle Becker-Bauer.
Auf politischer Ebene begrüßt der CNFL, die Absicht der Regierung eine Geschlechterquote von 40 Prozent auf den Wahllisten einzuführen und ein Verfehlen mit Abzügen bei der Rückerstattung der Wahlkampfkosten zu bestrafen.

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